Georg Mendel veröffentlichte 1866 seine Versuchsreihen mit Erbsenpflanzen. Der Mönch erforschte bereits damals wie einzelne Merkmale auf nachfolgende Generationen weitervererbt werden.
Seiner Zeit schenkte man ihm nur sehr wenig Beachtung, heute gilt er als Vater der Genetik. Die Mendelschen Regeln sind längst grundlegende Bestandteile der Vererbungslehre und Genetik, so dass sie selbstverständlich auch im Schulunterricht vermittelt werden.
Während meiner Realschulzeit ist Biologie immer mein Lieblingsfach gewesen und auch das Thema der Vererbungslehre fand ich besonders spannend.
Eines unserer Beispiele im Unterricht war die Vererbung der Bluterkrankheit im Britischen Königshaus. Hierfür beinhaltete unser Schulbuch eine Abbildung des Stammbaumes von Königin Victoria.
So gesehen waren eben diese Erbsen von Georg Mendel es, die erstmalig mein Interesse an der Familienforschung weckten und eine Abbildung in einem Schulbuch die mich dazu veranlasste meinen eigenen Stammbaum zu erstellen.
Was folgte hat meine Mutter und Großmutter sicher auch einige Nerven gekostet, als ich die Beiden stundenlang mit meinen Fragen löcherte.
Mein erster Anlauf ist heute eine Erinnerung an die ich gerne zurückdenke und schmunzle. Während meine Großmutter mit meiner Mutter zusammen im Keller Wäsche mangelte, kritzelte ich alles was sie mir erzählte auf einen Zeichenblock. Die Personen von denen mir meine Großmutter damals erzählte, führten zu einer unterhaltsamen Diskussion mit einer ordentlichen Ration Verwirrung. Von vielen hatte ich bis dahin noch nie gehört gehabt.
Mit Familien-“Forschung“ hatte das ganze damals wenig zu tun, aber es war ein Anfang.
Vielleicht lag es daran, dass viele unserer Vorfahren zu einem großen Teil nicht aus unserer Gegend stammt, dass bedingt durch Vertreibungen kaum Fotos & Dokumente früherer Generationen vorhanden sind und dass aufgrund alter Wunden auch nur wenig darüber erzählt wurde, dass ich mich begann dafür zu interessieren.
Ich wollte wissen, wer diese Menschen waren, die zu unserer Familie gehören, was Sie erlebt hatten, woher sie kamen. Und das ist auch heute noch so. Für jedes Puzzlestück das ich zusammenfüge, öffnen Sie immer weitere neue Fragen und es gibt so vieles was sich zu der eigenen Familie entdecken lässt.
In den letzten 15 Jahren, in denen ich mich nun schon mit dem Thema der Familienforschung beschäftige, gab es vieles was ich über unsere Familie herausfand, aber auch Monatelange Phasen in denen ich mich nicht damit beschäftigte und Phasen in denen ich vor lauter Informationsmaterial den Überblick verlor.
Inzwischen bin ich Mitglied in einem Genealogischen Verein, habe eine gewisse Übung darin die ein oder anderen Unterlagen zu finden und die Informationen zu verarbeiten und verliere doch ab und zu immer noch die Übersicht.
Ich war in Ungarn und in Österreich auf der suche nach Spuren unserer Familie, mein Stammbaum reicht nun zurück bis ins 17. Jahrhundert und doch gibt es noch so viele Lücken zu füllen. Ich fand Verwandte in Österreich und Amerika und auch einige Freunde mit den selben Wurzeln oder auch einfach einem ähnlichen Ziel.
Ich bin mir auch bewusst, das ich dem ein oder anderen mit meinen Fragen sehr auf die Nerven gegangen bin und teils auch alte Wunden aufgerissen habe. Daher möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Bedanken die mir mit Auskünften, Fotos, Kopien und ihrer Zeit und Geduld weitergeholfen haben.
Ich begann dieses Seite zu gestalten, damit diese vielen Namen, Fotos und Geschichten unserer Familie nicht in Akten und als Daten im PC verschwinden. Ich denke jeder Genealoge kommt irgendwann an den Punkt wo er seine Ergebnisse irgendwie Präsentieren möchte.
Ich wollte versuchen ein Bild von den Personen zu erstellen das über eine einfache Grafik hinausgeht und etwas von dem Leben, den Umständen und der Orten vermittelt die unsere Vorfahren erlebten.
Selbstverständlich erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, dies ist vermutlich unmöglich. Es ist eine Sammlung dessen was ich in den letzten Jahren an Informationen zusammengetragen habe, und es werden in Zukunft auch sicherlich noch mehr Informationen hinzukommen.
von Jasmin Riegler, 2022